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with Franz & Franziska

Nach knapp einer Woche Vorbereitung war es dann soweit: Wir verlieszen Kathmandu frueh morgens Richtung Tibet. Am Grenzuebergang, der von kleinen Haendlern und Grenzgaengern nur so wimmelte, empfingen uns unsere tibetischen Reisebegleiter: ein Guide, ein Koch und ein Fahrer. Waehrend der naechsten drei Tage naeherten wir uns Schritt fuer Schritt der Everest Region. Tagsueber kaempften wir uns mit unseren Land Cruiser ueber holprige Strassen und Baeche (teilweise nicht einmal Strassen, sondern nur Steinfelder). Nachts schliefen wir in einfachen Guesthouses ohne Fliesswasser, dafuer Verboten an den Zimmertueren wie "NOT ALLOWED TO SAY UNKIND THINGS TO OTHER PEOPLE AND DISTURB THEIR REST TIME AFTER DRINKING BEER".

In der dritten Nacht campten wir dann erstmals unter freien Himmel. Und froren. Und froren. Ich traeumte von heiszen Huehnersuppen und Waermeflaschen. Als Entschaedigung gab es eine Vollmondnacht, der die 8000er am Horizont majaestetisch beleuchtete. Dazu einen klaren Himmel voller Sterne.

Am naechsten Tag erreichten wir das hoechste Kloster der Welt, das Rongbuk Kloster (4980m), wo wir von einem freundlichen buddhistischen Moench zu Kartoffel und Tee eingeladen wurden. Inzwischen hatten wir uns eine Matratze besorgt, die uns eine unerhofft warme Nacht bescherte. Am Everest Base Camp waren wir dann von franzoesischen Rentnerinnen umringt, und alles kam uns ein bisschen zu einfach vor. Das Basiscamp des hoechsten Berges der Welt zu erklimmen erschien leichter als Freitag nachmittag von Favoriten nach Kagran ueber die Tangente zu fahren. Aber das wahre Abenteuer war ja noch vor uns...

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Zwei Tage spaeter kamen wir am Ausgangspunkt unseres Treks im Kharta Valley (3980m) an. Da unsere Yaks erst tagsdarauf bestellt waren, besuchten wir ein entlegenes Kloster am Berghang, wo wir freundlich empfangen wurden. Vor allem meine Digitalkamera, die eine Ansicht der eben gemachten Bilder erlaubt, brach das Eis und bald wurden wir wieder auf die obligatorischen Kartoffel und Tee eingeladen. Ich fuehlte mich wie in einer Szene aus "Sieben Jahre in Tibet".

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In den darauffolgenden Tagen ueberquerten wir den Bhaula Pass (5040m) und naeherten uns ueber Zogham und Thangsum der Ostseite des Mt.Everest.

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Am Fusse des Makalu (ebenfalls ein 8000er) campierten wir dann in Pathang (3900m), wo uns der Schnee in der Nacht ueberraschte. Um nicht im Tal eingeschlossen zu werden, mussten wir an einem Tag den Lang Ma La, einen Pass von 5200m, ueberqueren. Im Plan waren fuer diese Strecke 3 Tage vorgesehen.

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Nach 11 Stunden Marsch ohne Pause kamen wir durchnaesst und erfroren im Haus unserer Yak-Treiberin an, wo wir uebernachten durften.
Das Haus glich einer riesigen "Rauchkuchl", mit offener Feuerstelle und einem Loch im Dach, aus welchem Rauch eher zoegerlich hinaus wich, es dafuer umso mehr hereinschneite.

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"At least we succeeded" sagte unser Guide und erzaehlte vom letzten Jahr. Damals war eine Everest-Expedition zur selben Zeit aufgrund des starken Schneefalls nicht mehr uber den Lang Ma La gekommen. Gluecklicherweise hatte einer der Teilnehmer ein Satelliten-Telefon dabei und so konnten sie Hilfe rufen. So etwas hatten wir nicht dabei (ging nicht mehr in den Rucksack).

Nach dem Trek besichtigten wir die tibetischen Staedte Shigatse, Gyantse und Lhasa. Und waren erstaunt, wie sehr die Berichte von Exil-Tibetern der Wahrheit entsprachen. Tibet gleicht immer mehr einer chinesischen Provinz, die da und dort noch mit buddhistischen Kloestern geschmueckt ist. Chinesen aus dem "Mutterland", die mit steuerlichen Vorteilen nach Tibet gelockt werden, praegen in den Staedten inzwischen das Strassenbild. Man hat das Gefuehl, dass Tibeter immer mehr zu einer Minderheit im eigenen Land werden. Als wir Gyantse besuchten, war eben im Zentrum ein ganzer Strassenzug tibetischer Haeuser niedergerissen worden. Laut Auskunft unseres Guides ist der Neubau von Haeusern im tibetischen Stil per Gesetz verboten. In Orten, die unser Lonely Planet Guidebook aus dem Jahre 1999 als "Stadt mit geringen chinesischen Einfluss" beschrieb, fanden wir nur noch breite Strassenzuege mit bunten chinesischen Geschaeften vor. Ein echtes Kontrastprogramm zu unseren bisherigen Erlebnissen in Tibet.

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Weiter Bilder befinden sich in unserem Fotoalbum Tibet

 
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